Der umstrittene Fall von Marla-Svenja Liebich, einer als Neonazi bekannten Person, wirft ernste Fragen zum Umgang mit dem Selbstbestimmungsgesetz auf. Liebich, der nach einem Geschlechtswechsel als Frau im Chemnitzer Frauengefängnis untergebracht werden soll, hat eine heftige Diskussion über möglichen Missbrauch des Gesetzwesens entfacht. Kritiker, darunter auch Bundesinnenminister Dobrindt, fordern Reformen, um sicherzustellen, dass solche Regelungen nicht ausgenutzt werden können. Der Fall wird als abschreckendes Beispiel angesehen, das eine grundlegende Überprüfung der aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen erforderlich macht. Gleichzeitig gibt es Widerstand gegen die Veränderungen, etwa von der SPD, die eine Abänderung des Gesetzes ablehnt. Dieser Streit um das Selbstbestimmungsrecht zeigt, wie polarisiert die Debatte über Geschlechtsidentität und den Schutz vulnerabler Gruppen geworden ist.